Literaturklub: Prischbezirk Bücherschrank am 9. Januar 2023

Ins neue Jahr starten wir mit dem frisch erschienenen Gedichtband landläufiges lexikon von Christoph Wenzel (Aachen) und Texten der botswanischen Performerin Tjawangwa Dema (Meuterin), die ihre Übersetzerin Anna Pia Jordan-Bertinelli (Köln) vorstellen wird. Moderiert wird der Abend von Adrian Kasnitz.

Ausführliche Infos:
Der ländliche Raum, das Hinterland, die Übergangszonen, an denen die Stadt ausfranst, Vororte, die einst Dörfer waren – sie bilden das Terrain der literarischen Geografie von Christoph Wenzel: Orte und Landschaften, die der Mensch geprägt hat, die er sich zur Heimat gemacht und gleichzeitig versehrt hat. Das Ruhrgebiet mit seinem fortdauernden Strukturwandel etwa, den Versuchen einer kulturellen Naturierung von Industriebrachen, das Münsterland, die im Weltkrieg verwüsteten Gegenden Flanderns.

Die Verknüpfung von Gender und körperlicher wie emotionaler Arbeit zieht sich durch die Gedichte von Tjawangwa Dema: Mal in Gestalt der sorglosen (oder leichtfertigen, nachlässigen, achtlosen) Schneiderin, mal als Mutter, Tochter oder Schwester, als Ehefrau, Arbeiterin oder Meuterin.

Christoph Wenzel, geb. 1979 in Hamm (Westfalen), lebt und arbeitet in Aachen. Er ist Lyriker, Herausgeber und Redakteur. Bisher erschienen fünf Lyrikbände, zuletzt die Titel ‚lidschluss‘ und ganz aktuell ‚landläufiges lexikon‘ (beide Edition Korrespondenzen).

Für seine Gedichte erhielt er verschiedene literarische Stipendien und Preise, u.a. den Alfred-Gruber-Preis beim Lyrikpreis Meran, das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln, den Förderpreis des Landes NRW sowie zuletzt den Dresdner Lyrikpreis. Gemeinsam mit Daniel Ketteler betreibt er den [SIC] – Literaturverlag als literarische Projektplattform. Zusammen mit dem Übersetzer Stefan Wieczorek bildet er die Kernredaktion des zweisprachigen deutsch-niederländisch-flämischen Lyrikmagazins TRIMARAN. Für das Literaturbüro NRW kuratiert er die Online-Lyrikanthologie @fluss_laut bei Instagram. Als Mitherausgeber besorgte er u.a. den vielbeachteten Sammelband ‚Brotjobs & Literatur‘, der 2021 im Verbrecher Verlag erschien.

Anna Pia Jordan-Bertinelli, geb. 1991 in Aachen, studierte Germanistik und Skandinavistik in Tübingen und Köln. Vor und während des Studiums Auslandsaufenthalte in Asker, Oslo und Turin. Nach einem Jahr in Johannesburg/Südafrika, lebt sie wieder in Köln und übersetzt aus dem Norwegischen und Englischen. Für die parasitenpresse übersetzte sie ‚Hatte Kurt Cobain eine E-Mail-Adresse?‘ von Audun Mortensen (2019) und ‚Meuterin‘ von Tjawangwa Dema (2021). Ein Band mit Kurzgeschichten aus Norwegen, den sie herausgibt, ist in Vorbereitung.

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