Literaturklub: Lettischer Abend am 8. Mai 2023

Neue Prosa aus Lettland stellen wir an dem Abend vor: Den Roman Jelgava 94 von Jānis Joņevs und den Erzählungsband Berlin von Andris Kuprišs. Jelgava 94 nimmt uns mit in die Heavy-Metal-Szene, Berlin erzählt von Abhängigkeiten und Störungen. Moderation: Adrian Kasnitz

Jelgava 94 ist der Kultroman aus Lettland. Es ist eine witzige Coming-of-Age-Geschichte eines Jungen, der in Jelgava – einer Stadt in der lettischen Provinz – aufwächst, erst Nirvana, dann die Metal-Szene für sich entdeckt und neue Freundschaften schließt. Es ist aber auch ein fast dokumentarisches Portrait des Lebens im post-sowjetischen Lettland der 1990er Jahre, das Portrait einer Generation, die auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist und Teil einer Jugendkultur sein möchte.

In 21 kurzen Texten und einer Novelle schickt Andris Kuprišs in Berlin seinen wütenden Doppelgänger auf eine berauschte Reise: von der Eckkneipe in Berlin über das Krankenhaus in Riga bis zu den seelenlosen Autobahnen Deutschlands. Berlin ist hier kein geografischer Ort, es ist eine ganze Welt.

Jānis Joņevs, geb. 1980 in Jelgava, studierte Kulturwissenschaften in Riga. Er arbeitet als Texter, Schriftsteller und Journalist und übersetzt aus dem Französischen, u.a. Ágota Kristóf. ‚Jelgava 94‘ ist sein erster Roman. 2014 erhielt er dafür den Literaturpreis der Europäischen Union sowie den lettischen Kulturpreis. 2019 wurde der Roman fürs Kino verfilmt. 2020 erschien der Erzählungsband ‚Tīģeris‘, 2022 folgte ‚Decemberis‘. Auf Deutsch erschien ‚Jelgava 94‘ in der parasitenpresse (2022).

Andris Kuprišs, geboren 1982, ist Autor und Übersetzer. Er studierte Journalismus an Latvijas Universitate in Riga und Fotografie an der Goldsmiths University in London. 2019 erschien in Lettland seine erste Kurzgeschichtensammlung ‚Berlin‘. Seine Essays und Prosatexte erscheinen in diversen Literaturmagazinen, u. a. Satori und Rigas Laiks. Auf Deutsch erschien ‚Berlin‘ im ammian verlag (2023).

Beide Bücher wurden übrigens von der Dortmunder Übersetzerin Bettina Bergmann ins Deutsche gebracht.

Deutsche Stimmen: Wassiliki Knithaki und Jonas Linnebank

Termin: 8. Mai 2023, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln (Innenstadt)

Tickets

In Kooperation mit parasitenpresse, ammian verlag und Latvian Literature

Besuch aus Riga: Jānis Joņevs und Andris Kuprišs

Literaturklub: Flucht in den Flieder am 18. April 2023

An dem Abend hören wir Gedichte und Prosa von Nasima Sophia Razizadeh (Köln) und Anton Maria Moser (Würzburg), sprechen über das Schreiben der 1990er Generation und lernen gleichzeitig den Würzburger Verlag Die Rotscheibe kennen, der sich als Kollektiv versteht. Moderation: Adrian Kasnitz

Anton Maria Moser ist 1998 in Würzburg geboren. Abitur am Wirsberg-Gymnasium, Studium der Germanistik und Philosophie in Würzburg und Wien. Er schreibt Theaterstücke, Erzählungen, Gedichte sowie Essays und singt unter dem Namen herr maria. Sein Buch Ein Mensch stirbt erschien im Verlag Die Rotscheibe.

Nasima Sophia Razizadeh, 1991 in Frankfurt am Main geboren, studierte Biologie und war seither in Forschung und Lehre (erwerbs-)tätig, um die Arbeit am Eckschreibtisch, die zentral und Enklave zugleich ist, zu schirmen. Nennenswerte Lebensorte sind bzw. waren Köln, Heidelberg, Wien und Edinburgh. Ihre Texte wurden durch die Literaturhäuser Stuttgart und Wuppertal ausgezeichnet, und waren u.a. in den Zeitschriften poet und mosaik zu lesen.

Termin: Dienstag, 18. April 2023, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln-Innenstadt

Eintritt: 6,- €

Ticket

Literaturklub: Kontrolle am 13. März 2023

Neue Texte von Mira Mann (München) und Adrian Kasnitz (Köln)

Die Münchner Autorin und Musikerin Mira Mann ist dieses Frühjahr mit neuen Texten (Kontrolle, parasitenpresse 2023) und einem neuen Album (weich, 2023) unterwegs. Ihre Praxis bewegt sich tastend entlang von Rändern, verortet sich radikal verletzlich im Grenzbereich zwischen Macht und Ohnmacht. Im Literaturklub tritt sie zusammen mit Adrian Kasnitz auf, der seinen neuen Gedichtband Im Sommer hatte ich eine Umarmung vorstellen wird, in dem er die Leitplanken von sozialen Beziehungen abschreitet.

Mira Mann ist Autorin und Musikerin. Sie ist Gründungsmitglied der Postpunk-Band Candelilla (2001-2017), mit der sie drei Alben veröffentlichte. Sie schreibt Texte für diverse Magazine und Zeitungen, macht monatlich die Sendung Text + Musik für Radio 80000 in München und arbeitet als Bookerin für Clubs und Festivals. Im Herbst 2019 veröffentlichte sie ihre Solo-Debüt-EP „Ich mag das“ (Problembär Records), eine musikalische Interpretation ihrer „Gedichte der Angst“ (Februar 2019, Parasitenpresse). Im April 2020 ist ihr zweiter Gedichtband „Komm einfach“ (Parasitenpresse) erschienen, im Mai 2021 das Remix-Album „Schau mich an“ (Problembär Records) mit Beiträgen von u.a. Michaela Melián, Chicks on Speed und Konrad Wehrmeister. Im Juli 2021 veröffentlichte sie die von Wolf Lehmann (aka Wolfgang Möstl) produzierte die Digitalsingle „Atlantic City“ (Staatsakt), eine Interpretation des Songs von Bruce Springsteen. Aktuell schreibt Mann an einem neuen Album und tritt im Sommer auf Festivals und Openair-Veranstaltungen in Deutschland und Österreich auf.

Adrian Kasnitz, 1974 an der Ostsee geboren, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, lebt in Köln. Von ihm erschienen zuletzt die Gedichtbände Kalendarium #1 bis #8 (parasitenpresse 2015-2022) und Glückliche Niederlagen (Sprungturm 2016), der zweisprachige Prosaband Pierre Huyghe hired me (parasitenpresse 2019) sowie der Roman Bessermann (Launenweber 2017). 2020 wurde er mit dem Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln ausgezeichnet. Im Sommer hatte ich eine Umarmung erscheint Ende Februar.

Termin: 13. März 2023, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln

Eintritt: 6,- €, Tickets im Vorverkauf gibt es hier

Die Tour von Mira Mann erfolgt in Zusammenarbeit mit dq agency und ByteFM.

Literaturklub: Kürzlich mutierte Finken am 13. Februar 2023

Zwei Lyrikdebüts mit Alexander Rudolfi (Hannover) und Sebastian Schmidt (Würzburg)

Der Würzburger Autor Sebastian Schmidt stellt seinen Gedichtband so stelle ich mir den gesang von erst kürzlich mutierten finken vor (parasitenpresse 2022) und liest weitere Texte. Der Titel ist eine Anspielung auf die von Darwin beobachtete Mutation finkischer Schnäbel als Folge einer veränderten Umwelt. In seinem Buch setzt er sich Sebastian Schmidt poetisch mit Tönen der Verunsicherung auseinander, mit den Frequenzen, die die aktuell an uns gestellten Herausforderungen in sich tragen. Der Autor beobachtet gegenwärtige Gesellschaftsformen und macht daraus lyrische Momentaufnahmen, die ein Unwohlsein zeigen, das wir in der teils tätigen teils untätigen Entgegennahme unserer Welt haben. Support erhält er vom frisch gekürten Open-Mike-Gewinner Alexander Rudolfi aus Hannover. „Wir haben die Auflösung der Grenze erlebt, die eine physische war und jetzt eine geistige ist. Im konstanten Wir geschrieben“, beginnt hyperlinklabyrinthe (parasitenpresse 2022) unter einem Baum liegend, und folgt von hier aus dem weißen Fell der Felder und dem Wind den Wir Bohème nennen zum Neonleuchten der Stadt. Weg von einer undeutlich empfundenen Bedrohung, irren wir zwischen den Szenecafés, Glasfasernetzen und Scootern umher, in denen wir uns und Teile von uns wiedererkennen, wie eine Sprache. Berauschend und an der Grenze von Gedicht und Erzählung führt Alexander Rudolfi in den Kaninchenbau der Frage danach, was Ich-sagen bedeutet, wenn mit der postmodernen Philosophie seit Deleuze die Kategorien zerfließen – und schafft damit Orientierung, ohne dogmatische Antworten zu geben.

Moderation: Adrian Kasnitz.

Termin: 13. Februar 2023, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39

Mehr Info:

Sebastian Schmidt wurde 1983 in Schwetzingen geboren und ist später in und um Heidelberg aufgewachsen. Während des Studiums verbrachte er einige Zeit in London und Manchester. Prosa, Lyrik und Essays wurden in Zeitschriften, Anthologien und online veröffentlicht. Zuletzt erschien seine Erzählung Alle Instrumente (VHV-Verlag). so stelle ich mir den gesang von erst kürzlich mutierten finken vor ist sein erster Gedichtband. Sebastian Schmidt lebt in Würzburg.

Alexander Rudolfi, wurde 1987 in Freyung im Bayerischen Wald geboren, Kindheit und Jugend verbrachte er im Grenzgebiet Deutschland, Tschechien, Österreich. Nach Fachabitur im naturwissenschaftlichen Zweig, folgten das Studium Soziale Arbeit in München, verschiedene Erfahrungen im Psychiatriebereich, mehrere Umzüge und das Studium Literarisches Schreiben und Philosophie in Hildesheim und Sassari auf Sardinien. Er verfasst experimentelle Prosa, Lyrik und Essays, die in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und durch das Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen gefördert wurden. Er ist außerdem Preisträger der Hannoverschen Autor:innenkonferenz und lebt aktuell in Hannover und Altreichenau. Beim Open-Mike-Wettbewerb des Hauses für Poesie (2022) erhielt er einen der Preise. hyperlinklabyrinthe ist seine erste eigenständige Publikation.

Foto-Credits: Sebastian Schmidt: (c) Daniel Meeh, Alexander Rudolfi: (c) privat.

Literaturklub: Abwesenheiten am 12. Dezember 2022

Literaturklub: Abwesenheiten mit Olav Amende (Leipzig) und Ulla Hiltl (Köln)

In abwesenheiten (parasitenpresse) des Leipziger Schriftstellers und Theaterregisseurs Olav Amende geht es um eine still gestellte Welt, mit der nichts angestellt wird, die nicht verbraucht wird, die ohne den Menschen besser auszukommen scheint. Die Kurzgeschichten von Ulla Hiltl (Köln) sind kleine Philosophien des Alltags und suchen das Glück in den kleinen Dingen. Moderation: Adrian Kasnitz

Termin: 12. Dezember 2022, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln

Eintritt: 6,- €

Literaturklub: Verlassene Hunde mit Jonas Linnebank am 14. November 2022

Wie verlassene Hunde im Regen („Deszcz“) schauen diese Gedichte dem Glück hinterher, den kleinen sehr intimen („intimissimi“) Augenblicken, den fehlenden Personen – und selbst wenn sie noch nicht verlassen sind, wissen sie, dass sie eines Tages verlassen werden: „wir lachen trinken und husten / es war nicht alles schlecht / Krebs und Klimakatastrophe / das kam alles viel später“. Hoffnung und Glück hocken irgendwo zwischen den Häusern und Schluchten („Zion“), wir müssen uns nur auf einen Spaziergang hinaustrauen. Der Kölner Schriftsteller Jonas Linnebank, der auch Mitherausgeber der Kölner Literaturzeitschrift KLiteratur ist, stellt sein facettenreiches Lyrikdebüt vor, das gerade in der parasitenpresse erschienen ist, und gibt Einblick in seine Prosatexte.

Moderation: Adrian Kasnitz

Termin: 14. November 2022, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln (Innenstadt)

Eintritt: 6,- €

Jonas Linnebank. Foto (c) Fadi Elias

Literaturklub: Leben, wie andere Leute Luft anhalten am 10. Oktober 2022

Zwei Romane über die Schwierigkeiten zu sein – Mit Daniel Breuer (Berlin) und Bernd Lüttgerding (Brüssel). Moderation: Adrian Kasnitz

Daniel Breuer wurde 1977 in Teheran geboren und wuchs in Santiago de Chile, Istanbul und Brüssel auf. Es folgte ein Studium der Islamwissenschaft, Iranistik und Philosophie in Berlin, danach mehrere Aufenthalte in Asien und Mittelamerika. Um sich das Schreiben zu ermöglichen, übte er über die Jahre hinweg verschiedene Jobs in Bars, Museen und auf Baustellen aus. Er war Reiseleiter, Pizzabäcker, Zahnkurier u.v.m. Seit 2014 lebt und schreibt Daniel Breuer wieder in Berlin. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. 2021 war er Stipendiat der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Grand Mal (VHV Literatur und Kultur Verlag, 2021): Die Geschichte einer Freundschaft im Chile der 90er bis 2020er Jahre. Ein Buch über Hahnenkämpfe, Epilepsie, Nagelstudios, über Sehnsüchte, Waschpulver, Goldfische und mehrere Erdbeben. Ein vierfacher Abgesang zweier Außenseiter auf die Verheißungen des Lebens: Ein Roman über Widerstand, über abseitige Lebensentwürfe und über einen vollgeschissenen Teppich.

Bernd Lüttgerding, geboren 1973 in Peine, ist Autor und bildender Künstler. Seit 2008 lebt er in Belgien. Er studierte Philosophie, Geschichte und Religionswissenschaft und finanzierte sich lange als Gärtner, als Assistent von Antiquaren und Künstlern sowie als Techniker in einem Museum. Zwei Gedichtbände, »Stäubungen« und »Der rote Fuchs«, erschienen bei der parasitenpresse, Köln. Außerdem veröffentlicht er Gedichte, Erzählungen und Essays in Zeitschriften und Anthologien.

Gesang vor Türen (duotincta, 2020): Auf kaum etwas reagieren wir misstrauischer als auf Veränderung. Dabei hat Stefan Schliefenbeck eigentlich nichts zu verlieren. Er müsste sie nur ansprechen, die hübsche Kassiererin im Bioladen. Wenn da nicht seine Hoffnungen und Ängste wären: Statt sich endlich ein Herz zu fassen, flüchtet er in schwindelerregende Vorstellungen davon, was passieren könnte, und verlegt so die Handlung immer wieder in sein Inneres. Ob Parabel auf die Freiheit oder Hommage an die Tücken des Alltags: „Gesang vor Türen“ ist eine Ein-Mann-Liebesgeschichte, die nie stattfindet.

Termin: 10. Oktober 2022, 20 Uhr

Ort: Theater die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, Köln

Eintritt: 6,- €

Literaturklub: Kalendarium No. 8 mit Adrian Kasnitz am 8. August 2022

Im achten Teil des Kalendariums von Adrian Kasnitz essen wir Brombeeren, Feigen und Gurken, riechen wir Lavendel und Fell. Wir reisen, zelten, gehen baden. Wir bekleckern uns, holen uns aufgeschürfte Haut und treiben in Plastik. Wir müssen Ausreden finden und Geständnisse machen. All diese Dinge, die man im August tut und die sich wie Staub auf Oberflächen legen, bis ein Regen auf sie prasselt.

„Mehr als Stein ist hier nicht / Stein, auf dem du ausruhst / dir den Knöchel brichst / aufritzt die Haut // nur die Zikaden begleiten dich / sie fallen in ihren nimmer / müden Gesang / lachen dich aus“.

Adrian Kasnitz stellt am heutigen Abend das Kalendarium vor. Anschließend gibt es Sommerdrinks.

Gefördert durch das Programm Aufgeschlagen! des Landes Nordrhein-Westfalen und des Literaturbüros Unna.

Ort: Traumathek, Engelbertstr. 45, Köln

Termin; 8. August 2022, 20 Uhr

Literaturklub: Lärm mit Guy Helminger am 11. Juli 2022

Hat der Psychotherapeut Konrad Schnittweg ein Attentat geplant? Das lässt der Brief vermuten, der in seinem Namen an die Presse ging, bevor er verschwand. Der ermittelnde Beamte Schnok versucht, das Leben des Untergetauchten zu rekonstruieren, um ihm auf die Spur zu kommen. Aber die Befragten, egal ob Ehefrau, Freunde, frühere Kameraden beim Bund oder der recherchierende Journalist, widersprechen sich grundlegend. Für die einen ist Schnittweg der reflektierte, hilfsbereite Zeitgenosse, für die anderen die Wiederbelebung des politischen Terrors.

Hat Schnittweg, dieser Mann des Wortes, für den das Gespräch immer Teil der Lösung war, sich über die Jahre durch die politischen Verhältnisse in Europa radikalisiert? Oder stand er einem der Befragten im Weg? Ein Motiv hätten einige.

Im Gespräch mit Adrian Kasnitz stellt der Kölner Schriftsteller Guy Helminger seinen neuen Roman vor.

Guy Helminger wurde 1963 in Esch / Alzette (Luxemburg) geboren und lebt seit 1985 in Köln. Er schreibt Gedichte, Romane, Hörspiele, Theater. Für seine Arbeit erhielt er u.a. den Prix Servais, den 3sat-Preis, den Dresdner Lyrikpreis, den Lyrikpreis Meran, sowie den Gustav-Regler-Preis.

Letzte Veröffentlichungen: Lärm. Roman 2021; Die Lombardi-Affäre. Roman 2020; Die Lehmbauten des Lichts. Aufzeichnungen und Fotos aus dem Jemen, 2019; Jockey. Theater, 2019; Die Tagebücher der Tannen. Gedichte, 2018.

Termin: 11. Juli 2022, 20 Uhr

Ort: Traumathek, Engelbertstr. 45, Köln

Der Abend ist gefördert durch das Programm Aufgeschlagen! des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und des Westfälischen Literaturbüros Unna.

Foto: Guy Helminger / (c) privat

Literaturklub: 7 Dinge, 365 Vorhersagen am 13. Juni 2022

Literaturklub: 7 Dinge, 365 Vorhersagen mit Sarah Claire Wray und Mathias Traxler

sieben utopische dinge heißt der Debütband der in Köln geborenen, in Berlin lebenden Autorin und Regisseurin Sarah Claire Wray. Zwischen Text und Bild spielt die Stadt eine zentrale Rolle. Ihre Texturen, die sich im alltäglichen Leben entrollen. Der Asphalt als Projektionsfläche. Die Anonymität als Rückzugsort. Zufällige und gewollt gesuchte Reibungen. Und zwischen den Materialitäten eine Ahnung von Jugend, Sommer und Leichtigkeit. In den 365 vorhergesagten Gedichten (Original: Previsão para 365 poemas) von Álvaro Seiça finden die portugiesischen Gedichte, die den Corso eines ganzen Jahres beschreiten, ihre tagesgenauen Entsprechungen in den deutschen Übertragungen von Mathias Traxler. Für die Übersetzungsvorgänge dieses kalendarisch angelegten Buches wurde ein weiter Fächer an Varianten und Übersetzungs-Methoden angewendet, deren Bestandteile auch Missverständnisse, Vermutungen und eigene Weiterschreibungen sind. Beide Bücher stellen wir in Lesung und Gespäch vor. Moderation: Adrian Kasnitz

Sarah Claire Wray, geb. in Köln, ist Autorin und Regisseurin. Ihre Videoarbeiten, sowie Theaterstücke wurden u.a. im Haus der Kulturen der Welt, im Haus der Berliner Festspiele, im Seoul Institute of the Arts und beim Black Reels Film Festival gezeigt. Sie veröffentlichte Lyrik, Kurzprosa und Essays im WETTER Magazin, im A-Z Deutschlandmagazin und bei Defrag Zine. Seit 2016 lebt sie in Berlin. sieben utopische dinge erschien 2022 in der parasitenpresse.

Mathias Traxler, 1973 geboren in Basel, lebt in Berlin. Von ihm sind u.a. erschienen: You’re welcome (kookbooks, 2011), Unterhaltungsessays (kookbooks, 2016), Komplimente machen (hochroth, 2020). 365 vorhergesagte Gedichte erschien 2021 in der parasitenpresse.

Termin: 13. Juni 2022, 20 Uhr

Ort: Traumathek, Engelbertstr. 45, Köln